Arbeit mit den Eltern

Unsere Schule sucht und pflegt intensiven Kontakt zu Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten , zu Vertretern der Gemeinde etc.

Eltern sind nicht nur notwendiger „Bestandteil“ unserer Schule, sie sind Partner und Berater. Regelmäßige Elternstammtische bieten Gelegenheit und Zeit, um mit den Lehrern, Erzieher und anderen Eltern Gespräche zu führen. Die Eltern nehmen Einfluss und bestimmen in einem gesetzten Rahmen die Geschehnisse an der Schule mit. Sie erleben unsere Einrichtung als „ihre Schule“. Sie sind gefragt, sich in die Gemeinschaft einzubringen und Verantwortung für das gemeinsame Projekt zu übernehmen.

Zwischen Lehrern und Eltern soll eine herzliche Atmosphäre entstehen, die von Vertrauen und gegenseitiger Hilfe geprägt ist.

Das Gespräch wird immer wieder gesucht und ermöglicht. Dazu dienen auch Treffen einzelner Eltern mit Lehrern und Erziehern und die Elternabende. Die Eltern können aber auch einfach nur ein paar Minuten länger in der Schule zu verweilen, z. B. zur Teilnahme am Morgenkreis oder an der Wochenabschlussfeier.

Schulorganisation

Die Aufnahme der Kinder erfolgt in der Regel im Alter zwischen 6 bis 7 Jahren. Mit den Erziehungsberechtigten wird ein Schulvertrag abgeschlossen.

Es können auch Schüler von anderen Grundschulen, sogenannte Quereinsteiger, in unsere Schule aufgenommen werden. Ebenso ist ein Übergang in eine andere Bildungseinrichtung möglich.

Die Eltern haben die Möglichkeit, eine unverbindliche Willenserklärung oder eine verbindliche Anmeldung abzugeben. Sie können auch einen Termin für einen „Schnuppertag“ bzw. „Probeunterricht“ vereinbaren. 

Die Bewertung der Schüler

Auf die Bewertung der Schülerleistungen in Form von Noten wird in den ersten 3 Jahren ganz verzichtet. Wir möchten konkurrenz- und wettbewerbsorientiertes Denken damit nicht fördern. Vorrang haben die verbalen, leistungsbeschreibenden Rückkopplungen. Der Leistungsbegriff orientiert sich am sozialen Lernen. Projektorientiertes Arbeiten und altersübergreifende Gruppen bieten dafür gute Möglichkeiten. Sie geben auch leistungsschwächeren Schülern die Chance, ihre Lernfähigkeit zu verbessern. 

Die Unterrichtsformen

Im Mittelpunkt des Unterrichtslebens an unserer Schule stehen Grundformen natürlichen Lernens , die der kindlichen Art zu lernen sehr gemäß sind und von lehrerzentrierten Phasen flankiert werden.                                                           

Die Basisaktivitäten, die in unserer pädagogischen Arbeit vorrangig angewendet werden, sind Gespräch, Arbeit (Projektarbeit/Kursunterricht), Spiel und Feier.

Die gesamte Lernarbeit unterliegt einer klaren Strukturierung, die für Schüler unbedingt transparent und einsichtig sein muss. Vorhandene Regeln, die Zusammenarbeit der Schüler betreffend, müssen eingehalten werden. Rituale müssen entwickelt und gepflegt werden.

Projekte werden schülerorientiert, epochal und fachübergreifend, aber niemals gelöst vom gültigen Lehrplan geplant.

Die Arbeit in den Gruppen bewirkt ein gegenseitiges Lernen voneinander und Fürsorge untereinander und bietet auf der Basis gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung im hohen Maße Chancengleichheit für alle. Die Entwicklung der Sozialkompetenz steht bewusst im Mittelpunkt.

Der Unterricht

Der traditionellen Schule liegt die inhaltliche Gliederung durch Fächer und die Stundeneinteilung in 45 Minuten zu Grunde. Oft  zerreißt diese aber Motivation und zerhackt das Lernen der Kinder. Unser Unterricht weicht von den üblichen 45-Minuten-Raster ab, so dass flexible und variable Lernsituationen ermöglicht werden. Dadurch entstehen Spielräume für individuelle Arbeits- und Lernrhythmen der Schüler im Tages- und Wochenablauf, für ihre Motivation, ihre Erfahrungen, ihre kreativen Ideen und sozialen Lernbedürfnisse. Der Unterricht ist in umfassende Tages- und Wochenpläne strukturiert, in denen, orientiert am Lernrhythmus des Kindes, projektorientierte und leistungsdifferenzierte Phasen, freie Arbeit, aber auch Bewegungsphasen, Feiern und Pausen integriert sind.

Basisprinzipien des Jenaplans

 

Der Jenaplan ist ein Schulentwicklungskonzept. Seine Kerngedanken sind selbsttätiges Arbeiten, gemeinschaftliches Zusammenarbeiten und -leben und Mitverantwortung der Schüler, Lehrer, Erzieher und der Eltern.

Peter Petersen legte den Entwurf für diese Konzept 1927 mit dem Anspruch vor: „Der Jenaplan ist eine Ausgangsform für neues Schulleben.“

Laut Jürgen Oelkers, deutscher Erziehungswissenschaftler und emeritierter Professor der Universität Zürich, ist diese Schule das erfolgreichste Dokument der deutschen Reformpädagogik.

Laut Oelkers stehen nicht nur Selbständigkeit, Erleben und auch nicht nur demokratische Mitbestimmung im Mittelpunkt des Jenaplans, sondern die Gemeinschaft, wegen der Erziehung stattfinden soll. Es geht nicht um die Beförderung der Emanzipation, sondern um Volksbildung, mit der die Bedeutung der Schule aufgewertet wird.

Die Leitgedanken unserer Schule

Unsere Schule ist eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, die von allen Beteiligten - Schülern, Eltern, Lehrern, Erziehern und technischen Mitarbeitern - gleichermaßen geprägt und getragen wird. Sie ist entwicklungsfähig, lebens- und wirklichkeitsnah. Das demokratische Gefüge soll dem Entstehen von Hierarchien entgegenwirken. Die Demokratie ist nicht nur eine Staatsform, sondern auch eine Lebensform. Alle Beteiligten sollen unsere Schule als solche begreifen und mitgestalten.

Gemeinsam werden Arbeits- und Lernformen entwickelt, die von der Zusammenarbeit des Lehrerteams bestimmt werden und die Motivation der Schüler, ihre Erfahrungen und Interessen, ihre Probleme, ihre Fragen und Konflikte berücksichtigen.

Alle Beteiligten pflegen die Kooperation und Kommunikation. Sie erfahren Gemeinschaft statt Konkurrenz, überwinden Ausgrenzung und werden an die Aufgaben der öffentlichen Verantwortung herangeführt.